Kein Kredit nach Unterschrift auf Blanko Überweisungsträger

Wer einen Kredit benötigt, sollte sich an ein seriöses Bankinstitut wenden. Leider gibt es jedoch noch immer viel zu viele gutgläubige Bürger in Österreich aber auch in Deutschland, die in ihrer finanziellen Not nach jedem Strohhalm greifen. So geschehen auch in Trossingen/ Baden-Württemberg. Die Fahndung nach einem Kredit Betrüger wurde eingeleitet, nachdem eine 53-jährige Hausfrau aus Trossingen Anzeige erstattete.

Die Frau hatte finanzielle Schwierigkeiten, wusste in ihrer Not nicht mehr ein und aus. Doch dann schöpfte sie Hoffnung, als sie in der Zeitung eine Annonce fand, in der ein Kreditvermittler Hilfe versprach. Sofort reagierte die Frau auf das verlockende Angebot, in der Hoffnung, schnellstens einen Kredit zu erhalten. Der besagte Kreditvermittler besuchte die arglose 53-Jährigen in ihre Wohnung und führte dort mit ihr ein sehr ausführliches Beratungsgespräch.

Keineswegs war die Hausfrau misstrauisch, denn alles hörte sich einfach wunderbar an. Im Laufe des Gespräches wurden ihr zudem auch gleich noch einige Formulare vorgelegt als auch Blanko Überweisungsträger, welche die Bürgerin aus Trossingen unterschreiben sollte, um den gewünschten 5000 Euro Kredit zu erhalten. Freudig setzte die Kreditnehmerin ihre Unterschriften und bedankte sich bei dem Kreditvermittler, der ihr versprach, alles Weitere umgehend in die Wege zu leiten.

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, nicht nur in der Weihnachtszeit – doch wenn die Erwartungen nicht eintreten, platzt so manche Seifenblase. Die Hausfrau aus Trossingen wunderte sich schon recht bald, dass merkwürdige Dinge auf ihrem Konto vor sich gingen. Es war allerdings nicht der erhoffte Kredit von 5000 Euro, sondern nicht nachvollziehbare Buchungen. Zunächst wurde kräftig abgebucht, dann wiederum erhielt die 53-Jährige eine Gutschrift, die allerdings ebenfalls später wieder abgebucht wurde.

Der Kredit ließ auf sich warten, aber noch schöpfte die Frau keinen Verdacht, wenngleich die ganze Angelegenheit schon ziemlich suspekt war. Am Ende hatte die geneppte Frau – die in ihrer Verzweiflung auf einen Kreditbetrüger hereingefallen war – weniger Geld auf dem Konto, als sie je erhalten hatte.

Damit allerdings noch lange nicht genug des Ärgers, denn es flatterten Mahnbescheide eines Shoppingcenters in ihr Haus, darin wurde sie aufgefordert, diverse Dienstleistungen zu begleichen. Nun ging der armen Frau endlich ein Licht auf. Verzweifelt klagte sie der Polizei ihr Leid und erstatte Anzeige gegen den „falschen“ Kreditvermittler.

Noch dauern die Ermittlungen an. Es ist jedoch fraglich, ob der Kreditbetrüger gefasst wird, und die Hausfrau aus Trossingen je ihr Geld wiedersehen wird. Auch wenn die finanzielle Not noch so groß ist, sollte sich keiner auf dubiose Kreditvermittler einlassen, die in Internet-Inseraten oder in Zeitungs-Annoncen das „Blaue vom Himmel“ versprechen.