Schweizer Franken Kredit in Österreich

Österreicher, die einen Fremdwährungskredit aufgenommen haben, bekommen langsam Panik. Da der Schweizer Franken seit Januar dieses Jahres immer mehr Wert gegenüber dem Euro gewonnen hat, sind nun die Fremdwährungskreditnehmer doppelt betroffen. Zum einen liegt dies am Anstieg der laufenden Zinsen für den Fremdwährungskredit, die in Schweizer Franken berechnet werden. Zum anderen ist es so, dass bei einer Schuldumwandlung des Frankenkredits in einen Eurokredit, der Kreditnehmer im Endeffekt eine wesentlich höhere Schuldsumme hat.

Des Weiteren haben Verbraucher, die ihr Geld in Lebensversicherung oder in Fonds investieren, um damit eine Kreditrückzahlung anzusparen, das große Nachsehen. Diesbezüglich bringen Versicherungen und Fonds viel zu geringe Erträge, um tatsächlich ergiebige Rücklagen zu gewähren.

Einige Banken gehen sogar soweit, dass sie die Kreditnehmer förmlich ermuntern, ihren Frankenkredit in einen Euro-Kredit umzuwandeln. Christian Prantner, der Arbeiterkammerexperte, warnt dringend davor, auf diesen Vorschlag einzugehen. Gerade in der derzeitigen Situation bringt es für die Fremdwährungskreditnehmer enorme finanzielle Nachteile – welche sich unter Umständen gar schon existenzbedrohend auswirken können – wenn die Kreditnehmer dem Drängen der Banken nachgeben würden.

All jene Österreicher, die einen Fremdwährungskredit aufgenommen haben, sollten unverzüglich eine Bankberatung in Anspruch nehmen und nach individuellen Lösungen suchen bzw. gemeinsam mit dem Kreditinstitut optimale Strategien erarbeiten, rät die Finanzmarktaufsicht. Dieser hat im Übrigen bereits im März 2010 generell die Fremdwährungskredite für private Haushalte verboten, da die Risiken einfach zu hoch sind.

Derzeit gibt es 250.000 österreichische Kreditnehmer, von denen ca. 90 Prozent einen Schweizer Franken Kredit laufen haben. Frankenkredite im Wert von 25,5 Milliarden Euro stecken vor allem im privaten Wohnbau. Die Fremdwährungskreditnehmer müssen tatsächlich sehen, dass individuelle Lösungen gefunden werden, damit eine drohende Existenzgefährdung vermieden werden kann.

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