Zinsen und Gebühren: Wie sich Banken in Österreich sanieren

Aufgrund der Finanzkrise haben Bankkunden sehr viel Geld verloren. Damit allerdings nicht genug, denn nun werden die Kunden der Banken erneut zur Kasse gebeten, wie die Arbeiterkammer kritisiert. Seit zwei Jahren zahlen die Konsumenten bei Bankgeschäften drauf. Wie Harald Glat, Leiter der Abteilung Konsumentenpolitik, erklärt, sei es nicht zu billigen, dass Banken mit Beihilfe der Steuerzahler ihre Gewinne maximieren. Dies, so Glat, geht zulasten der normalen Kreditnehmer.

Das so genannte „Körberlgeld“ der Banken berechnet sich aus Zinsen und Gebühren als auch aus Krediten. Guthabenzinsen sind viel zu gering und die Überziehungszinsen enorm hoch. So wurden vor allem bei Sparprodukten die Zinsen extrem nach unten angepasst, während sich die Kredit- und Überziehungszinsen kaum veränderten.

Wie die AK bemerkt, klafft seit der Finanzkrise die Spanne zwischen Kredit- und Geldmarktzinsen immer weiter auseinander. Die Zinsen der Kredite sind nicht so stark gesunken wie die Geldmarktzinsen. Seit 2008 wurde die Spanne von 1,97 auf 3,66 Prozentpunkte ausgeweitet. Nutznießer sind die Banken, die an diesem Spannenplus verdienen.

Durch Gebühren holen sich die Banken zusätzliche Erträge, welche meist schneller steigen als die Inflationsrate. So zählen u.a. die Kosten der Gehaltskonten dazu, welche den Bankkunden zur Last gelegt werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn eine Lastschrift mangels Kontodeckung nicht verrechnet werden kann.

In Österreich gibt es zudem ca. 250.000 Fremdwährungskredite, wovon in etwa 80 Prozent endfällig sind. Die Kreditnehmer bekommen diesbezüglich große Schwierigkeiten. Aufgrund der Aufwertung des Schweizer Franken aber auch, weil die versprochenen Renditen von den Tilgungsträgern nicht erwirtschaftet werden konnten.

Diesbezüglich fordert die Arbeiterkammer (AK) verschärft, dass die Banken nicht ihre Kunden im Regen stehen lassen. Schlussendlich sind nicht die Konsumenten schuld an der Misere, denn diese haben die Zocker-Kredite weder erfunden, noch haben sie das Wechselrisiko kleingeredet, wie Glat debattierte.