Wann kündigt die Bank einen Kredit?

wann kündigt die bank einen kredit? kreditkündigungKreditkündigung ist eine unangenehme Sache. Nicht nur für den Kreditnehmer, sondern auch für die verantwortlichen Personen des Kreditgebers. Die Kündigung eines Kredites ist in der Regel also eine Massnahme die nicht leichtfertig beschlossen wird. Dabei muss es sich schon um handfeste Gründe handeln, die so einen Schritt tatsächlich Realität werden lassen.

In nicht wenigen Kreditverträgen ist von einer fristlosen Kündigung nur etwas im Kleingedruckten zu lesen. Meist wird die Kreditkündigung darin als „Kündigung aus wichtigem Grund“ bezeichnet.

Wann darf die Bank also einen Kredit kündigen?

Die erste Grund ist natürlich wenn die Zins und Tilgungsleistungen nicht nach Vereinbarung erbracht werden. Bei Unternehmen ist es wichtig dass die wirtschaftlichen Zahlen, wie im Vertrag vereinbart, offen gelegt werden. Dabei handelt es sich im Jahresabschlüsse oder Zwischenzahlen, die der Bank präsentiert werden müssen. Macht man es nicht, riskiert man eine Kreditkündigung. Ebenso darf die Bank einen Kredit kündigen, wenn die vertraglich vereinbarte Kreditbesicherung nicht eingehalten wurde.

Weiters können Banken den Kredit kündigen wenn vor der Kreditvergabe falsche Zahlen oder Dokumente präsentiert wurden. Kreditbetrüger dürften in diesem Fall auf wenig Verständnis stossen. Ebenso wird die Gleichbehandlung der Banken gross geschrieben. Wird eine Bank in einem Kreditvertrag unverhältnismässig bevorzugt, so könnte dies auch eine Kreditkündigung nach sich ziehen. Das könnte im Anschluss eine Kettenreaktion auslösen, denn wird von einer Bank der Kredit gekündigt, so könnten dem auch die anderen Kreditgeber folgen. Auch wenn die Bank glaubt es wäre „Gefahr im Verzug“ greift man gerne einmal zur Kreditkündigung. Wie man sieht, Gründe seinen Kredit gekündigt zu bekommen gibt es genug.

Für Privatpersonen stellt auch die Verlust des Arbeitsplatzes eine Gefahr dar, den Kredit gekündigt zu bekommen. Ebenso wenn die Bank etwas über Exekutionen gegen den Schuldner erfährt.

Fazit

Hält man sich an alle Auflagen, als auch Tilgungsleistungen, und nimmt man seinen Kreditvertrag mit all seinen Verpflichtungen ernst, so müsste man sich in der Regel keine Sorgen machen den Kredit gekündigt zu bekommen. Und auch wenn es einmal Probleme mit der Rückzahlung geben sollte, wird nicht sofort die Kündigung ausgesprochen. Eine Mahnung sollte den Kreditnehmer wieder auf den richtigen Weg führen.

Oft haben die verantwortlichen Banker selbst kein grosses Interesse einen Kredit zu kündigen, hat eine Kreditkündigung nämlich auch für sie oft unangenehme Konsequenzen zur Folge.

Bei Betrug und Falschangaben darf man sich aber nicht wundern wenn die Bank sauer reagiert, und gleich umgehend alle Register zieht.

Vorsicht!

Zu 100 Prozent sicher darf man sich aber auch nie sein. Oft fährt die Bank einen harten Kurs, obwohl man sich immer an alle Wünsche und vertraglichen Forderungen gehalten hat.

Warum kann so etwas geschehen und wie kann man dem entgegenwirken?

Meist geht ein harter Kurs gegenüber den Kreditnehmern von einem Personalwechsel aus. Personelle Veränderungen bei der Bank sollten daher immer mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt werden. Möglich dass man von einem neuen Banker trotz seiner pünktlichen Erfüllung aller Verträge als Sicherheitsrisiko für die Bank angesehen wird. Kündigt sich ein harter Kurswechsel mit verändertem Personal an, hat man zumindest einen Zeitvorsprung dem entgegenzuwirken. Dabei ist natürlich ein gesponnenes Netzwerk hilfreich um an wichtige Informationen zu kommen. Sieht man selbst finanzielle Probleme auf sich zu kommen, sollte man sich sofort mit der Bank zusammensetzen und sie darüber unterrichten. Das ist besser als sie im Unklaren zu lassen, und sie dann vor vollendeten Tatsachen zu stellen. Werden Probleme frühzeitig erkannt, kann man besser mit ihnen umgehen und Lösungen erarbeiten solange der Schaden noch nicht eingetreten ist. Ausserdem dürfte eine offene Kommunikation das Vertrauen der Bank in ihren Schuldner festigen. Es sollte langfristig kein Nachteil sein, ein Verschweigen seiner finanziellen Schwierigkeiten zu vermeiden.

Diskussionen im Internet über Kreditkündigungen

Fall 1: Kreditkündigung mit einem offenen Kreditbetrag von 6.800 Euro. 2 Jahre lang wurden die Raten fristgerecht abbezahlt. Antwort: Entweder mit der Bank knallhart verhandeln oder die Schuldnerberatung aufsuchen.
– Verweis: finanz-forum.de/kreditkuendigung_schufaeintrag

Fall 2: Die BWM Bank droht nach einem Privatinsolvenzantrag an das Amtgericht mit einer Kreditkündigung, weil vom Schuldner die Kreditrückzahlung gestoppt wurde.
Antwort: Die Bank wird das Auto zurückverlagen. Die restlichen Schulden gehen an die Inso. Jetzt weiter die Raten zu bezahlen wäre unsinnig. Bei der Sicherstellung des Autos unbedingt ein eigenes Gutachten über den Wert des Fahrzeuges erstellen lassen, da die Bank dies sonst zu ihren eigenen Gunsten erstellen lässt.
– Verweis: sozialhilfe24.de/forum/schulden-schuldnerberatung-uberschuldung-privatinsolvenz/kreditkuendigung-5598.html

Fall 3: Kreditkündigung nach Arbeitsplatzverlust, obwohl man schon wieder Arbeit in Aussicht hätte. Eine dreimonatige Aussetzung des Kredites wird von der Bank nicht akzeptiert. Man besteht auf die Kündigung, und hätte den Kredit bereits an ein Inkassounternehmen weitergegeben.
Antwort: Das Inkassobüro muss man nicht akzeptieren. Die Bank könnte die Ratenvereinbarung mit dem Inaksso durchaus selber treffen und erarbeiten. Bei einem Mahnbescheid nur der Höhe widersprechen, aber nicht der Forderung.
– Verweis: gutefrage.net/frage/kredit-wurde-gekuendigt

Fall 4: Der Kredit wurde gekündigt da die Bank die fälligen Raten nicht mehr vom Bankkonto des Schuldners abbuchen konnte, da dieses nicht mehr gedeckt war. Die Kündigung erfolgte ohne Mahnung.
Antwort: Selber Schuld. Die Bank muss keine Mahnung schicken bevor sie den Kredit kündigt.
– Verweis: juraforum.de/forum/bankrecht/kreditkuendigung-anklage-378479

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