Kredit aus der Schweiz

Die Leiden des IMF – Kreditaufstockung durch die Schweiz

Der Internationale Währungsfonds (IMF) ist durch die Finanzkrise und ihre Nachwehen sichtlich gezeichnet. Dennoch muss er auch weiterhin für einen Großteil der Rettungszahlungen aufkommen, was sich auch in Zukunft nicht ändern dürfte. Zusätzlich wird die Schweiz 16,5 Milliarden Franken (statt den bisherigen 2,3 Mrd.) bereitstellen und bei Inanspruchnahme dieser Summe einen vom IMF guten Zins erhalten.

Seit der Zustimmung, dass die Schweiz die Kredite aufstocken wird, war der Euro-Rettungsfonds für kein weiteres Land mehr notwendig. Die Aktionen für Griechenland und Irland sing gut im Gange, weshalb die Auszahlung weiterer Kredite bevorsteht. Durch Vorsorgemaßnahmen für Mexiko und Polen sollen weitere Ausweitungen der Schuldenkrise verhindert werden, ohne dass Rettungsaktionen mittels IMF-Kredit überhaupt erst eingeleitet werden müssen.

Da viele Länder vor neuen Einmischungen durch die Fiskalpolitik stehen und ein erhöhtes Inflationsrisiko weltweit besteht, kann von einer Erholung der globalen Wirtschaft noch nicht wirklich die Rede sein. Portugal steht immer noch ganz oben auf der Liste für eine mögliche notwendige Rettungsaktion und die Renditen für Spaniens Staatsanleihen befinden sich nach wie vor auf einem Rekordhoch.

Grund für die erhöhte Einbeziehung der Schweiz ist der Schweizer Franken, dem in unsicheren Zeiten besondere Bedeutung zukommt. Je größer die Unsicherheit, desto mehr könnte der Franken über das Ziel hinausschießen, wodurch die Schweiz von einem stabilen Euro profitiert. Es sind somit ökonomische Interessen, die diese Entscheidungsfindung antreiben, und nicht etwa politische oder strategische.

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