Kredit für Mazedonien

Der Euro-Rettungsschirm hatte einen Umfang von insgesamt 750 Milliarden Euro und ein Drittel davon stammt aus dem Internationalen Währungsfonds / IWF. Die grüne Insel Irland hat bereits ein Rettungspaket von 85 Milliarden Euro erhalten, wenngleich die Nothilfe auch an harte Bedingungen geknüpft ist. Aber nicht nur Irland sahnte bereits ab. Der Rettungsschirm der Euro-Länder verliert immer mehr an Gewicht und könnte durchaus bald vom Sturm ergriffen und fortgeweht werden. Kredite sind etwas Großartiges, gewähren Sie doch sofort wieder Zuversicht und lassen jene wieder aus den Vollen schöpfen, die zu verschwenderisch waren und die eigenen Gelder nicht zusammenhalten konnten.

Für die einen ist der Euro-Rettungsschirm ein wahrer Geldsegen, für andere, die letztendlich dafür aufkommen müssen, wenn die vergebenen Kredite aus den Hilfsfonds nicht zurückgezahlt werden können, wird der Rettungsschirm zur Bedrohung.

Hier geben, dort nehmen – da herholen und dort hineinstecken, von da zurückholen, um dort wieder hingeben zu können!
Das ist durchaus ziemlich verwirrend. Doch um noch einmal auf die Kredite zurückzukommen, noch hat der Euro-Rettungsschirm seine Spannkraft und der IWF ist ebenfalls großzügig bereit, mit offenen Händen die Gelder zu verteilen, wenn andere EU-Staaten in finanzieller Not sind. Wo Milliarden drin stecken, kann man gut und gerne ein paar Millionen locker machen.

Unterdessen beantragte auch Mazedonien einen 480-Millionen-Euro-Kredit beim IWF. IWF-Chef D. Strauss-Kahn versprach Skopje, sich umgehend beim IWF-Exekutivdirektorium für die Bewilligung des Kreditantrags einzusetzen. Immerhin möchte die mazedonische Regierung den Kredit nicht unnütz verplempern, sondern – nach eigenen Angaben zufolge – für die Absicherung des Haushalts und für Kapitalanlagen verwenden.

Wer zapft als Nächstes den EURO-Geldhahn an?

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