Basel III und Liquiditätsprüfung: Investmentbanking statt Retailbanking?

Basel III unter „Beschuss“. Laut Erste-Chef Andreas Treichl könnte Basel III „nach hinten losgehen“, denn es werden keine Unterschiede gemacht, was die riskanten Investmentbankgeschäfte als auch die normalen Sparkassengeschäfte anbelangt. Zudem ist Treichl überaus besorgt, was das derzeit äußerst schlechte Image der Banker betrifft. Allerdings ist es doch kein Wunder, dass diese momentan im schlechten Licht stehen, angesichts der ganzen Kreditvergaben ohne Bonitätsprüfung, der Geldwäsche von Krediten in Österreich und so weiter und so fort.

Was Basel III betrifft, ist dies, laut Treichl, der größte Fehler, der gemacht werden kann. Seiner Ansicht nach sollten die Banken lieber wieder zu den „normalen“ Kundengeschäften zurückkehren. Das heißt, Einlagen müssen hereingenommen werden, Kredite sollten vergeben werden und diese müssen von den Bankkunden auch zurückgezahlt werden können. In diesem Zusammenhang spricht Der Erste-Chef vor allem die „Liquiditätsprüfung“ als entscheidenden Faktor an.

Doch die großen Banken in Großbritannien und in den USA sind nicht daran interessiert, dass die alten Sparkassengeschäfte wieder nach oben kommen. Vielmehr wollen Sie mit Basel III das Investmentbanking in den Vordergrund schieben, weil damit mehr zu verdienen sei, als mit dem kleinen Retailbanking.

Basel III ist demzufolge ein weiterer Streitpunkt in der Finanzgeschichte und die Debatten werden ganz sicher noch ein wenig andauern.