In Deutschland und Österreich ist weiterhin Skepsis angesagt, die Debatte um Basel III nimmt kein Ende. Zum einen heißt es, dass Basel III die Kreditvergabe bremst und somit müssten die künftigen Ausleihungen und alle anderen Geschäfte mit wesentlich mehr Eigenkapital getätigt werden.
Andererseits wird erklärt, dass genau dies die Banken stärken und krisenfester machen sollte, da das Eigenkapital als eine Art Risikopuffer gesehen werden könnte. Der Baseler Ausschuss, in dem sich die obersten Notenbanker und Bankaufseher versammeln, beäugt die schärfere Eigenkapitalsregelung für Kreditinstitute – Basel III genannt – dennoch kritisch, wenngleich auch eine spürbare Erleichterung zu verzeichnen sei.
Wie der niederländische Notenbankchef Nout Wellink am Montagabend mit Nachdruck erklärte, würden die geplanten Übergangsfristen dafür Sorge tragen, dass die Banken alle benötigten Mittel schließlich durch ihre einbehaltenden Gewinne und Kapitalaufnahmen aufbringen könnten. Zudem hätten viele Kredit-Institute große Fortschritte gemacht, was die Kapital- und Liquiditätsausstattung anbelangt.
Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäischen Zentralbank, verspricht gleichermaßen, dass Übergangsregelungen getroffen werden sollen, die es ermöglichen, dass der Banksektor in der Lage ist, den wirtschaftlichen Aufschwung zu unterstützen. Die Zweifel, was Basel III anbelangt, bleiben in Österreich und Deutschland jedoch bestehen. Um die geplanten Eigenkapitalregeln für Kreditinstitute wird es auch in den nächsten Tagen noch heftige Diskussionen geben.