Kredit für Irland sorgt für unerträgliches Leben

Kaum ist Irland unter den schützenden EU-Rettungsschirm geschlüpft und wartet auf seinen „Geldsegen“, der vom Internationalen Währungsfonds und den anderen EU-Mitgliedsstaaten „gesponsert“ wird, geht die Angst um. Der Bevölkerung des Inselstaates wird unter den drastischen „Sparmaßnahmen“ massiv leiden, wie der irische Gewerkschaftsverbund ICTU zu Recht befürchtet. Falls nämlich das „Belastungspaket“ im vollen Umfang geschnürt wird, stehen über 90.000 Jobs auf dem Spiel.

Die Kredite, welche Irland vor dem Ruin bewahren sollen, sind schließlich kein geschenktes Geld und daher an strengste Auflagen gebunden. Wie bereits vermutet wird, ist der „kleine Mann“ abermals der Leidtragende. Besonders die „Angehörigen der Arbeiterklasse“ werden stark betroffen sein, wenn es zu neuerlichen Kürzungen kommen wird, welche zwangsläufig zur Deflation und zu weiterer Arbeitslosigkeit führen werden. Davor warnte jedenfalls der Generalsekretär Eamon Devoy vergangenen Samstag im Rahmen einer Konferenz der Gewerkschaft TEEU.

Das Leben in Irland wird unerträglich, sofern die strengen Handlungen durchgesetzt werden, welche zur Einsparung von 14,5 Milliarden Euro vorgesehen sind. Eine Hand wäscht bekanntlich die andere – wenn Irland Kredite benötigt, bekommt es diese auch zugestanden – umsonst jedoch ist nun einmal nichts! In diesem Fall muss demzufolge gekürzt als auch überall gespart werden und das kann man nur – wie immer und überall sonst auch – auf Kosten der „Kleinen“.

Wo schon alles begrenzt und knapp genug ist, kann allerdings nicht noch mehr zu holen sein. Ein menschwürdiges Leben sollen die Bewohner des Inselstaates schließlich auch noch führen dürfen. Sofern jedoch das Darlehen des Euro-Rettungsschirms mit so drastischen Maßnahmen einhergeht, dass die Bevölkerung von Arbeitslosigkeit bedroht und damit verbundener Mittellosigkeit betroffen ist, kann dies nicht Sinn und Zweck einer finanziellen Hilfe sein.

Massendemonstrationen sollen auf das zu erwartende „Elend“ der irischen Bevölkerung aufmerksam machen. Es geht darum, das ausgearbeitete und zu erwartende „Belastungssparpaket“ zu boykottieren. Für kommenden Samstag sind daher in Dublin Demonstrationen geplant, ebenso am selbigen Tage auch in Österreich – weil Finanzminister Pröll bereits vor „irischen Verhältnissen“ warnte.

Kredite des Euro-Rettungsschirms dienen nun einmal als Mittel zum Zweck – nämlich, um betroffene Staaten vor dem finanziellen Desaster zu bewahren. Es kann aber nicht sein, dass auf der einen Seite großzügig „gegeben“ und auf der anderen Seite unverschämt „genommen“ wird!

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