Denizbank Geldanlage: die Analyse

Die türkische Denizbank lockt derzeit mit attraktiven Zinsen für das Festgeldkonto. Kreditheini.at hat sich die Sache einmal genauer angesehen.

Legt man sein Geld für 6 Jahre an, erhält man derzeit 3,875 Prozent Zinsen. Bei 7 und 8 Jahren kommt man auf 4 Prozent. Hat man vor sein Geld für die nächsten 10 Jahre anzulegen, erhöhen sich die Zinsen bis zu 4,25 Prozent.

Diese Angebote können sich durchaus sehen lassen, doch wo steckt das Risiko? Kann man der Denizbank vertrauen?

Die Bank wurde 1996 gegründet und hat ihren Sitz in Istanbul. Die türkische Herkunft täuscht etwas über die Besitzverhältnisse, denn mehrheitlicher Eigentümer ist kein Türke sondern der belgisch–französische Bankkonzerns Dexia (seit 2006 zu 99,79 Prozent). Dexia ist einem da schon eher ein Begriff. Leider jedoch im negativen Sinne. Im Oktober letzten Jahres wurden massive finanzielle Probleme der Dexia bekannt. Im zweiten Quartal 2011 wurden vier Milliarden Euro Verlust gemeldet. Grund waren Aktivitäten im bankrotten Griechenland. Im Endeffekt musste ab Oktober 2011 der belgische Teil des Bankkonzerns von der belgischen Regierung übernommen werden. Also wenn man sich die Aktivitäten der Denizbank Eigentümer in den letzten Monaten so ansieht, weckt das nicht gerade mein Vertrauen.

Im Oktober 2011 bekundete die russische Sberbank Interesse an der Denizbank. Zu diesem Zeitpunkt war die türkische Denizbank an der Börse mehr wert als ihre belgisch-französische Mutter Dexia.

Einlagensicherung

Die Denizbank gilt vor dem Gesetz als österreichische Bank, und unterliegt demnach uneingeschränkt den österreichischen Bestimmungen zur Einlagensicherung und Anlegerentschädigung. Alle Einlagen natürlicher Personen pro Einleger sind mit einem Höchstbetrag von 100.000 Euro gesichert. Das ist zumindest ein Vorteil im Gegensatz zu estnischen Big Bank. Bei der Big Bank kommt nämlich die estnische Einlagensicherung zum Tragen. Mit Sicherheit ein Vorteil wenn man im Ernstfall nicht in ein fremdes Land sein Ansuchen stellen muss.

Stimmen zur Denizbank

Bei Finanz-Journal.at zeigt man sich über die Denizbank in diesem Artikel schwer begeistert: http://www.finanz-journal.at/denizbank-hohe-sparzinsen-aber-sicher/
Man betont die Einlagensicherung einer österreichischen Bank und streicht den kompetenten Kundendienst heraus. Auch einige Kommentare pflichten bei, und stellen sich bereits selbst als zufriedene Denizbank Kunden dar.
Fazit von Finanz-Journal.at: „Es gibt mE keinen Grund warum man die Denizbank nicht nutzen soll. Interessante Angebote, Beratung ist gut und man kann sowohl online als auch offline die Angebot in Anspruch nehmen.“

Auch die Bewertung bei Biallo.at fällt durchwegs positiv aus. Schwächen sieht man nur im weniger gut ausgebauten Filialnetz im Gegensatz zu Banken wie Erste Bank, Bank Austria oder Raiffeisen. Das ist allerdings nur ein Problem wenn auf das Online Sparen verzichten will, und auf ein traditionelles Sparbuch besteht. Ein weiterer starker Vorteil der Denizbank, neben den hohen Zinsen für Sparguthaben, sind auch die kostenlos und unbegrenzt durchführbaren EU- und Inlandsüberweisungen.

Im Sowi Forum erklärt man sich die guten Zinsen der Denizbank mit dem Kampf um Marktanteile. Die Diskussion dort ist zwar schon etwas älter (2004), aber einige Forennutzer legen eine grosse Skepsis an den Tag.
Zitate:
– „Leute passt euch auf bei der bank! die hat anscheinend keine einlagen-rückversicherung und mindestrücklagen! also wenns pleite gehen, kannst dein geld in der türkei suchen gehen… und bekommst nix mehr!“
– „aha. hab mir das so vorgestellt. mich hat nur gewundert, dass die bei der finanzmarktaufsicht angeführt sind. wichtiger wäre dann aber zu wissen, ob sie bei der önb mit der einlagenrückversicherung und mindestrücklagen geführt werden.“
– „ich glaub ich bleib bei der raiffeisen oder sparkasse oder volksbank “
– „eigentlich sagt einem ja der Verstand, dass bei solchen Zinsen (die höher sind als bei allen anderen Banken) was faul sein muss. Die werden früher oder später pleite gehen“

Auch auf Geizhals.at wird über die Denizbank diskutiert. Hier überwiegen allerdings wieder die positiven Kommentare klar. Doch auch hier ist die Diskussion schon eteas älter (2005). Eine aktuelle Diskussion gibt es auf Parents.at. Keiner der Kommentarschreiber verliert ein schlechtes Wort über die Denizbank. Es wird von längeren Laufzeiten aber abgeraten. Zwei bis drei Jahre gelten bei Parents.at als ideal. Das muss aber nicht gegen die Denizbank sprechen.

Im Dezember letzten Jahres gab es auf Gewinn.com eine Frage ob Sparguthaben bei der Denizbank sicher wären. Gewinn.com beruhigte den Denizbank Kunden und erklärte dass die Denizbank profitabel arbeiten würde, und Bedenken in diese Richtung unbegründet wären.
Selbst bei einem neuen Eigentümer sehen die Experten von Gewinn.com überhaupt keine Probleme mit der österreichischen Einlagensicherung, da die Bank weiter in der aktuellen Form bestehen bleiben würde.

Fazit

Die einzigen negativen Kommentare fand ich in einem alten Forumsstrang aus dem Jahr 2004. Alle anderen Kommentare und Bewertungen waren von neutral bis hin zu sehr positiv. Auch Denizbank Kunden meldeten sich in den Foren oft zu Wort und bestätigten den bemühten und freundlichen Kundendienst. Die österreichische Einlagensicherung, die im Ernstfall zur Anwendung kommen soll, wurde von mehreren Forenteilnehmern und Fachmagazinen bestätigt. Auch auf die solide wirtschaftliche Lage und die geschäftlichen Erfolge der Denizbank wurde mehrfach hingewiesen.

Ich persönlich würde die Denizbank sicherer als die Big Bank einschätzen. Ob die Denizbank als ganz sicher einzustufen ist, kann man mit der Frage entgegnen, was denn schon ganz sicher im Leben wäre. Doch bei so hohen Zinsen sollte grundsätzlich immer eine gesunde Portion Zweifel an den Tag gelegt werden. Die Grundregel, umso höher der Profit, umso höher das Risiko, hat sich bisher immer noch bestätigt.

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© Edward Bartel | Dreamstime.com