Bald Rettungskredite für Italien notwendig?

Ist Italien als Nächstes dran?

Das soll jetzt auf keinen Fall zu dramatisch klingen. Doch der Reihe nach erleben die europäischen Staaten eine Krise, da rechnet man ja beinahe automatisch mit dem Schlimmsten. Scheint die Krise des einen Landes ein wenig eingedämmt, kommen schon die Meldungen über ein weiteres Land, das in einen finanziellen Engpass geraten ist. Für den Euro stellen solche ständigen Schreckensmeldungen nichts Gutes dar, denn eine Eskalation der Schuldenkrise in der EU wäre natürlich verheerend für die Gemeinschaftswährung. Eine Finanzkrise im Format von Griechenland nun auch in Italien würde wohl zu einer ernstzunehmenden Situation ausarten können.

Ausgaben kürzen, hartes Sparprogramm fahren. Wie weit wird es gehen (müssen)? Die Verschuldung Italiens beträgt derzeit 1,8 Billionen Euro, was 120 Prozent der italienischen Wirtschaftsleistung entspricht. Gelingt eine Kürzung der Ausgaben im notwendigen Maße nicht, würden Steuererhöhungen unvermeidbar werden. Das wiederum will natürlich Ministerpräsident Berlusconi auf keinen Fall, zumal er schon mit seinen Justizskandalen in Verruf geraten ist.

Was Italien aber mit ziemlicher Sicherheit einleiten wird, sind eine Menge Privatisierungen. Damit würde man allerdings noch warten, bis sich die Märkte ein wenig beruhigt haben. Bis Freitag sollen auf jeden Fall Einsparungen von 40 Mrd. Euro beschlossen werden, damit bis 2014 das Haushaltsdefizit beträchtlich gekürzt werden könne. Griechenland und Irland werden in der Zwischenzeit von Ratingagenturen wie etwa Moody’s oder Fitch erneut herabgestuft.

Was passiert, wenn die Einsparungen in Italien nicht ausreichen und auch hier Hilfskredite wie in Griechenland notwendig werden? Bis jetzt sieht es nicht danach aus, doch angesichts der allgemeinen Schuldenkrise, die Europa heimsucht, wäre es nicht verwunderlich.

3 Kommentare

  1. Ausser den Menschen sehen das alle blinden und unfähigen politiker das natürlich nicht so in ihrem rettungswahn der nur den Banken dient.

  2. Sieht nicht so aus, als wäre Italien direkt in Gefahr. Und ich persönlich „warte“ in der Tat auf Spanien und denke und glaube fest daran, dass man die Menschen weiterhin über das wahre Ausmaß „täuscht“, um es mal milde auszudrücken.
    Dementsprechend halte ich die Aktion mit dem eigentlich im Moment ungefährdeten Italien für ein bewusst gesteuertes Manöver, an dem man nun „beweisen“ kann, dass man so eine Krise sehr wohl beherrschen kann, um sich im Verborgenen auf das wirklich Schlimme vorzubereiten. Wozu sonst der ominöse EU-Gipfel? Würde mich nicht wundern, wenn wir in 4-6 Wochen (oder sogar noch früher?) das Horrorszenario Spanien in vollem Ausmaß um die Ohren geschlagen bekommen. Nur meine bescheidene Meinung.

  3. Ach um Italien muss man sich sicher keine Sorgen machen – die Mafia sorgt schon dafür, dass es der Wirtschaft nicht zu schlecht geht 😉

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