Nachtragskredit

Das größte Sägewerk in Domat / Ems – Schweiz – steht vor dem finanziellen Zusammenbruch. Nachdem das Parlament des Kantons Graubünden in einem knappen Entscheid dem Sägewerk einen Kredit verwehrt hat, drohen nun auch die österreichischen Besitzer Konkurs an.

Das Sägewerk in der Schweiz wollte einen Nachtragskredit in Höhe von 6,75 Millionen Franken. Das Darlehen sollte für ein Pelletwerk aufgewandt werden, welches für den Neustart des Unternehmens hätte dienlich sein können. Allerdings sahen FDP und SP die Angelegenheit anders. Vor allem die SP hat kein Vertrauen mehr in das Sägerei-Unternehmen und hält eine erfolgreiche Rettung für ausgeschlossen.

Nicht nur das Parlament auch die gesamte Öffentlichkeit in Graubünden hatte sich über einen Monat lang mit der Zukunft des größten Schweizer Sägewerks beschäftigt. Das gesamte Rettungspaket des Kantons war mit rund 30 Millionen Franken gespickt. Ohne den Kredit des Kantons Graubünden gehe das Sägewerk unweigerlich in Konkurs, hatte der österreichische Besitzer – die Mayr-Melnhof Swiss Timper AG – verlauten lassen. Sollte nun die Familie des Mayr-Melnhof ihre Ankündigung in die Tat umsetzen, würde dies verheerende Folgen haben.

Kurz vor Weihnachten würden über 100 Mitarbeiter des Sägewerks ihren Job verlieren, gab Hansjörg Trachsel – der Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Graubünden – zu bedenken. Darüber hinaus sei auch der Wald betroffen, sofern im Sägewerk die Arbeit vollständig zum Erliegen kommt.

Wie es weiterhin heißt, kann der 7 Millionen Franken Kredit, den der Kanton Graubünden zur Verfügung stellen soll, keineswegs der einzige Grund sein, um die größte Sägerei in den Konkurs zu treiben. Noch heuer soll über die weitere Vorgehensweise informiert werden.