Die Großveranlagungsgrenze der Ausleihungen

Wer die Großveranlagungsgrenze überschreitet, hat mit derben Konsequenzen zu rechen. So soll es heuer der Hypo Niederösterreich an den Kragen gehen. Der Hypo Landesbank wird wahrscheinlich eine saftige Strafe in Millionenhöhe aufgebrummt.

Warum das? Laut Einschätzung der Finanzmarktaufsicht hat die NÖ Hypo dem irischen Spezialvehikel Augustus einen Kredit in Höhe von 800 Millionen Euro zukommen lassen. Somit hat die niederösterreichische Landesbank die Großveranlagungsgrenze der Ausleihungen weitestgehend überschritten, wie der FMA mitteilte.

Herbert Fichta, der Hypo Aufsichtsratchef, erklärte in der Zeitschrift „Standard“, dass er es nicht überraschend wäre, dass mit einer Strafzahlung zu rechnen ist. Die 56 Millionen seien aufgrund der guten Jahresbilanz durchaus unterzubringen. Es ist jedoch nicht einmal geklärt, ob es sich bei der Strafe um 48 Millionen Euro oder um 56 Millionen Euro handeln soll. Letztere Größenmenge wäre zudem einmalig für Österreich, wie Fichta sagt.

Der 800 Millionen Kredit scheint der Hypo NÖ zwar zum Verhängnis zu werden, doch glaubt man dem Hypo-Aufsichtsratchef Herbert Fichta, so ist diesem „ganz egal“, wie hoch die das finanzielle Strafmaß ausfallen sollte.

Noch vor Weihnachten – diesbezüglich wäre angesichts des heutigen Datums höchste Eile geboten – wollte er sich die Causa von Peter Harold, dem Vorstandschef der Bank, richtig erklären lassen. Da die FMA rechtliche Schritte gegen die Hypo Niederösterreich wegen der 800 Millionen Kreditvergabe eingeleitet hat, gilt es gegenzusteuern. Zudem seien die Kredite an die Iren längst schon zurückgeführt wurden, heißt es weiterhin.

Laut Fichta soll der zu erwartende Bescheid der FMA mit „all diesen Gutachten“ bekämpft werden.
Ob es gelingen wird, bleibt abzuwarten. Fakt jedoch ist, dass die Hypo heuer ein bombastisches Gewinnjahr nachweisen kann und demzufolge wäre auch genügend „Platz“ für die – wenn dem so sein sollte – 56 Millionen Euro Rückstellungen für die FMA Strafe vorhanden.

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