Mikrokredit für Österreicher in Österreich

Ein Traum wird wahr für viele Arbeitslose in Österreich, denn diese werden bald nicht mehr ohne Lohn und Brot sein, jedenfalls dann nicht, wenn sie sich selbstständig machen. Das ist ganz einfach. Alles, was die zukünftigen Jungunternehmer benötigen, ist ein ausgefeilter Businessplan und einen Mikrokredit, um das Unternehmen auf die Beine zu stellen.

Seit dem 1. Mai gibt es bereits die Aktion „Der Mikrokredit“ – die von Sozialminister Rudolf Hundsdorfer ins Leben gerufen wurde. Der Kredit ist für Menschen gedacht, die aus der Arbeitslosigkeit herauswollen und eine eigene Firma aufbauen möchten. Doch nicht nur Newcomer dürfen einen Mikrokredit in Anspruch nehmen, auch bereits gegründete Unternehmen, können in der ersten Zeit ihrer Gründungsphase vom Mikrokredit Gebrauch machen.

Das hört sich doch tatsächlich ganz gut an. Doch was steckt dahinter und wo ist der Haken? Hinter dem Mikrokredit steckt natürlich der Herr Hundsdorfer, der ja schlussendlich die Idee hatte und ebenso, die Kreditinstitute, welche den Mikrokredit anbieten. Einen scharfen Haken in diesem Sinne gibt es beim Mikrokredit nicht, sondern nur bestimmte Bedingungen. Diesbezüglich heißt es, dass Einzelpersonen einen Kredit bis zu 12.500 Euro und Personengesellschaften eine Kreditsumme bis 25.000 Euro aufnehmen dürfen. Das sind also die Bedingungen? Doch es kommt noch viel besser, denn der Mikrokredit wird zu besonders reizvollen Konditionen angeboten. Dazu zählen der fixe Zinssatz und eine sechsmonatige tilgungsfreie Zeit. Eine Besicherung ist ebenfalls nicht notwendig.

Es kling wirklich viel zu schön, um wahr zu sein und der Traum vom sorgenfreien Leben, der eigenen Existenz und nie wieder ohne Arbeit sein, rückt in greifbare Nähe. Viele junger Gründer sind dem Mikrokredit sehr dankbar, also nicht wortwörtlich dem Kredit als viel mehr den Instituten, die einen solchen gewähren. Denn ohne Eigenmittel bekommt sonst kein Österreicher die Chance, einen Kredit zu beantragen. Eine Firma zu gründen, heißt aber auch, zu investieren. Das kann von nun an jeder, der einen Mikrokredit in der Tasche hat. Eine wirklich fantastische Sache und bald wird es vielleicht keine arbeitslosen Österreicher mehr geben. Denn wenn sich das herumspricht, wird jeder sofort eine Firma gründen wollen, die er mit einem Mikrokredit aufbauen kann.

Schauen wir doch einmal, was die Zukunft bringt und ob es nicht vielleicht doch einen minimalen, einen klitzekleinen, einen beinahe unübersehbaren Haken gibt, der den Mikrokredit vielleicht doch in ein anderes Licht rücken könnte.

Doch wollen wir nicht boshaft unken, sondern freudig diese Neuigkeit, die eigentlich auch nicht wirklich eine ist, zur Kenntnis nehmen und darauf hoffen, dass es in naher Zukunft bald nur noch Jungunternehmer in Österreich geben wird und keine Arbeitslosen mehr.

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