Ein 1,4 Milliarden Euro Kredit rettet Lettland vor dem Bankrott. Dieser Kredit ist aber nur Teil eines 7,5-Milliarden Euro Gesamtpaketes vom Internationen Währungs Fond, der Europäischen Union, und den skandinavischen Nachbarn.
Als Gegenleistung verspricht die Regierung Lettlands sich einem totalen Sparpaket zu unterwerfen. Nur so war der rettende Kredit zu bekommen. Die Gewerkschaft protestierte nur sehr leise. Zu gross war die Einsicht der Notwendigkeit dieser unpopulären Massnahme.
Das totale Sparpaket hat es in sich. Die öffentlichen Ausgaben werden um ein Zehntel gekürzt. Lettland hat die Wirtschaftskrise besonders hart getroffen. Im ersten Quartal dieses Jahres schrumpfte die Wirtschaft um 18 Prozent. Der lettische Notenbankenchef drohte seinen Bürgern sogar mit dem Austeilen von Bezugsscheinen. Es wäre sonst kein Geld mehr verfügbar gewesen.
Den Letten stehen harte Zeiten bevor. Besonders Pensionisten sind betroffen. Die Pensionen werden um ein Zehntel gekürzt. Bei Pensionisten die sich nebenbei etwas dazuverdienen beträgt die Kürzung sogar 70 Prozent. Beamte verlieren ein Fünftel ihres Lohnes. Auch in der Privatwirtschaft wird kräftig gekürzt. Manche Gehälter wären sogar halbiert worden, berichten Medien.
Doch es gibt auch eine gute Nachricht aus Lettland: die Regierung verzichtet auf Steuererhöhungen. Na dann.
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